Nach dem anstrengenden gestrigen Tag schlafen wir recht lange und machen uns erst gegen zehn Uhr auf den Weg in Richtung Unna Allakas. Ebendieser ist anfangs zugewachsen und wir kommen nur langsam voran. Unsere müden Beine machen uns zusätzlich zu schaffen. Der Weg nach Unna Allakas ist sehr flach, trotzdem finden wir ihn aufgrund der Unwegsamkeit anstrengend. Wir laufen durch tolle Blumenwiesen und freuen uns darüber einige Pflanzen wiederzuerkennen. Leider ist Stehenbleiben jedoch nicht möglich, da dann sofort überall Mücken sind.
Für unsere Mittagspause verziehen sich plötzlich alle Mücken
Nach etwa der Hälfte des Weges erreichen wir eine Hängebrücke, die den beeindruckenden Fluss Válffojohka überspannt. Wir entscheiden uns hier eine längere Pause zu machen. Passenderweise kommt die Sonne gerade in diesem Moment hinter den Wolken hervor und da ein bisschen Wind geht sind plötzlich alle Mücken weg. So liegen wir eine halbe Stunde auf einem bequemen Stein, genießen die Wärme der Sonne und lauschen dem Rauschen des Wassers bevor wir weitergehen.
Die Landschaft verändert sich nun und wir laufen durch eine sandige und baumfreie Ebene. Zwischendurch haben wir fast den Eindruck in der Nähe einer Küste entlang zu wandern. Wir machen einige Stellen aus, die perfekte Lebensräume für Elche sein könnten. Einen Elch sehen wir allerdings nicht, nur deren Losung deutet darauf hin, dass wir mit unserer Einschätzung richtig liegen.
Schon wieder eine Flussquerung auf dem Weg nach Unna Allakas!
Dann liegt fast wie aus dem Nichts plötzlich wieder ein Fluss ohne Brücke vor uns. Etwas verwundert schauen wir flussauf- und flussabwärts, ob es nicht doch noch eine trockene Querungsmöglichkeit gibt, dann ergeben wir uns unserem Schicksal. Wir ziehen Hose und Socken aus und begeben uns ins Wasser. Durch den Regen und die Schneeschmelze ist der Fluss recht tief und reißend und wir stehen in der Mitte bis zu den Knien in Wasser.
Wir vermuten, dass Lando in dem Fluss gerade noch stehen kann. Wir nehmen ihm daher die Packtaschen vor der Querung ab, um ihm etwas mehr Sicherheit und weniger Angriffsfläche zu geben. Zusätzlich lassen wir ihn an der Leine, um ihn herausziehen zu können, wenn er doch weggerissen werden sollte. Lando hat sichtlich Schwierigkeiten standsicher zu bleiben, doch er schafft es! Insgesamt geht jeder von uns zweimal hin und her, einmal um den eigenen Rucksack herüber zu tragen und einmal um Lando zu begleiten bzw. seine Taschen zu tragen.
Typisches Lappland-Wetter: Regen
Nach dem Furten ziehen wir alles wieder an und laufen mit deutlich feuchteren Füßen weiter. Auch von oben wird es jetzt nass. Der leichte Niesel entwickelt sich immer mehr zu echtem Regen, sodass wir unsere Regenklamotten aus dem Rucksack holen. Wir sind froh, dass uns heute Abend in der Hütte Unna Allakas ein richtiges Bett und ein Dach über dem Kopf erwartet.
Leider müssen wir einige Zeit später feststellen, dass man auf diesem Weg recht sparsam mit Brücken umgegangen ist. Zwei weitere Flüsse furten wir an diesem Tag noch. Die beiden liegen sehr nah zusammen, die zweite Furtstelle ist aber nicht direkt sichtbar, nachdem man durch den ersten Fluss durch ist. Einer Vorahnung folgend gehen wir aber ohne Hose noch ein Stück weiter und entdecken den zweiten Fluss. Ein uns entgegenkommendes Paar hatte diese Weitsicht nicht und schaut sichtlich genervt als sie frisch wieder angezogen feststellen, dass sie ein weiteres Mal furten müssen.
Die Hütte in Unna Allakas ist traumhaft gelegen und der Hüttenwirt begrüßt uns freundlich
STF Hütte Unna Allakas
Die Hütte in Unna Allakas hat eine ganz besondere Geschichte: während des 2. Weltkrieges war sie Zufluchtsstätte für die norwegische Widerstandsbewegung. Grenznah gelegen wurde von hier aus die Gegend ausspioniert.
Betten: 11-25
Shop: Ja
Sauna: Ja
Bezahlung: Cash only
Weitere Infos: swedishtouristassociation.com
Nach der letzten Furt ist es noch eine halbe Stunde bis Unna Allakas. Der Regen, der uns zwischenzeitlich begleitet hat, wird langsam wieder besser, aber wir sind wirklich nass. Die Hütte in Unna Allakas entschädigt dafür für vieles. Sie ist auf einer kleinen Anhöhe gelegen mit einem wunderschönen Blick über das Tal in Richtung Norwegen! Wir richten uns im winzigen Hunderaum ein, der gleichzeitig auch der Notraum ist und genießen zunächst unser Abendessen und danach die Sauna!
Zeltplatz am Hoiganjohka
Beschreibung
Unser Zeltplatz am Westufer des Hoiganjohka: es gibt einen gut geschützten Zeltplatz auf einem kleinen Plateau unterhalb des Weges. Leider plagen uns hier im Wald die Mücken.
Tag 3: Hoiganjohka - Unna Allakas
Profil
Beschreibung
Der dritte Tag: vom Hoiganjohka nach Unna Allakas.
Der anstrengende Vortag liegt uns noch in den Knochen als wir uns heute auf den Weg nach Unna Allakas machen. Es ist zunächst diesig und zieht sich immer weiter zu, bis es ausdauernd anfängt zu regnen. Nach mehreren Flussquerungen sind wir komplett nass und freuen uns auf die warme Hütte.
STF Unna Allakas Fjällstuga
Beschreibung
Die Hütte ist malerisch gelegen. Heute schlafen wir in richtigen Betten und genießen die Sauna ausgiebig. Im kleinen Shop kaufen wir etwas Essen ein.