Nach einigen Wochen Wald-Abstinenz haben wir mal wieder eine Tageswanderung vor. Dafür haben wir uns eine Tour rund um den Ort Schramberg im Schwarzwald ausgesucht. Richtig lang ist sie nicht, aber etwas länger als der tägliche Spaziergang mit Lando dann doch!
Wir reisen mit dem Auto an und versuchen zunächst in Schramberg zu parken, weil die Tour einmal durch die Stadt verläuft. Bald stellen wir fest, dass dies keine gute Idee ist, da Parkplätze Mangelware sind und Parken nur für kurze Zeiten erlaubt ist. Nach einem weiteren Blick auf die Karte machen wir einen kleinen Wanderparkplatz nahe der Lauterbachwasserfälle aus. Generell können wir diesen Parkplatz empfehlen, nur aktuell ist dort eine Baustelle, sodass wir den nächsten Parkplatz nehmen müssen und dann etwa zehn Minuten zurückwandern.
Wer aufmerksam durch den Wald geht, erkennt das Handwerk vieler Forstwirte
Wir starten die Tour gegen Mittag und laufen gegen den Uhrzeigersinn. Es geht direkt nach einem kurzen Anstieg in den Wald und auf einen tollen kleinen Pfad. Hoch über der Straße kann man die verschiedenen Besitzer des Waldes, den wir durchstreifen gut voneinander unterscheiden. Teilweise laufen wir durch einen reinen Fichtenacker, dann plötzlich ist er wieder durchmischt. Mal stehen die Bäumen in Reih und Glied und mal durcheinander. Spannend, was man so entdecken kann, wenn man die Augen etwas offen hält. Auch viele Douglasien sind auf dieser Strecke im Wald versteckt. Es lohnt sich also vorher vielleicht mal im Internet nach dem Zapfen und der Borke der Douglasie zu suchen um diese dann in der Natur wiederzuerkennen!
Aus dem Schwarzwald haben wir hoch über Schramberg schöne Blicke auf die Stadt
Zwischendurch erhaschen wir immer wieder Blicke hinunter ins Tal auf die Stadt Schramberg. Die herbstliche Stimmung ist bereits wahrzunehmen und im Wald gibt es viele Pilze zu entdecken.
Die Runde ist Teil der Genießerpfade und fantastisch ausgeschildert. Eigentlich braucht man keine weitere Karte, wenn man weiß, dass man immer auf diesem Weg bleibt.
Nach etwa vier Kilometern erreichen wir die Ruine der Burg Falkenstein. Ein kleiner Abstecher lohnt sich, auf einer Tafel steht etwas zu Geschichte der Burg und auf Knopfdruck wird ein Zimmer mit alter Einrichtung und Ritterrüstung erleuchtet. Von oben hat man außerdem einen guten Blick auf Schramberg und in den Schwarzwald. Von der Ruine aus geht es bergab, hinunter zum Flüsschen Schiltach. Unten angekommen stellen wir fest, dass es auch einen anderen Weg gegeben hätte, der uns an der Ruine der unteren Burg Falkenstein vorbeikommen lassen hätte. Wer die untere Burg noch besichtigen möchte, sollte dies an der Ruine Falkenstein bedenken und dort den anderen Weg wählen. Kurz unter der Ruine treffen sich beide Pfade wieder.
Beim Anstieg hoch über die Kapelle kommen wir richtig ins Schwitzen
Auf der anderen Talseite geht es vorbei an einer kleinen Kapelle und dann erwartet uns ein ganz schön anstrengender Anstieg. Die Hänge des Schwarzwaldes steigen rund um Schramberg ganz schön steil an. Es lohnt sich aber hin und wieder eine Verschnaufpause einzulegen und die Aussicht zu genießen! Da sich der Himmel zuzieht und wir keine Regenjacken eingesteckt haben, beeilen wir uns und durchlaufen diesen Teil der Strecke ziemlich schnell. Nur einmal machen wir Halt um die Raupe des Weidenbohrers zu betrachten. Diese ist mit etwa 10cm Länge beeindruckend groß!
Der in der Karte markierte drei-Burgen-Blick auf die Ruine der Falkenburg, der unteren Falkenburg und der Burg Hohenschramberg ist im Wald anscheinend nicht beschildert, den Blick auf alle drei Ruinen finden wir trotzdem, er beeindruckt uns aber wenig, da die Burgen recht weit weg sind. Ins Tal nach Schramberg geht es hinab durch den Park der Zeiten. Er hat einen tollen alten Baumbestand und viele Erklärungen zu Fauna und Flora. Hätte der Regen uns nicht mittlerweile eingeholt, wären wir wohl etwas langsamer durch den Park gestreift.
Da es ziemlich regnet kürzen wir kurzentschlossen ab
Dem Regen ist es am Ende auch geschuldet, dass wir uns gegen den geplanten Aufstieg zur Burgruine Hohenschramberg entscheiden und stattdessen auf direktem Weg durch Schramberg zurück zum Parkplatz laufen. Dabei kommen wir am Stammhaus des Uhrenherstellers Junghans, dem Terrassenhaus vorbei, das architektonisch spannend aussieht. Man kann dieses auch besichtigen, vielleicht machen wir das beim nächsten Besuch, zusammen mit der ausgefallenen Besichtigung der Burg Hohenschramberg. Zu guter Letzt statten wir den Lauterbachwasserfällen einen kurzen Besuch ab. Diese liegen zwar unmittelbar neben dem Parkplatz an der Landstraße, jedoch ist davon an den Wasserfällen selbst nichts zu bemerken. Das Wasser des Lauterbachs fließt idyllisch zwischen moosbewachsenen Steinen und herumliegenden Totholz herab. Mittlerweile ist das Wetter jedoch richtig ungemütlich geworden, sodass wir wenige Minuten später froh sind, ins Auto zu steigen und die Heizung anzumachen!
