Morgens fühle ich mich zwar ausgeschlafen aber meine Füße schmerzen ziemlich heftig. Die vielen Blockfelder und die Schotterstraße auf dem Weg nach Sitas haben ihnen am Vortag ganz schön zugesetzt. Auch Lando guckt uns nur aus verschlafenen Augen an. Es braucht etwas Überzeugungskraft, um Manuel klar zu machen, dass Lando und ich heute nicht weiterlaufen können und wollen.
Heute genießen wir die Sonne in Sitas
Wir beschließen einen Ruhetag einzulegen und uns und unsere Wäsche mal wieder zu waschen. Direkt vor unserer Hütte fließt ein kleiner Fluss, an dem man perfekt waschen kann. Bei Sonnenschein ist es auch gar nicht so schlimm den Kopf zum Haare waschen in das kalte Wasser zu halten. Und es fühlt sich richtig gut an, wieder frisch gewaschene Haare zu haben. Die Wäsche hängen wir direkt in die Strömung, um alles gründlich durchzuspülen. Dazu weht ein angenehmer Wind, der alles recht schnell wieder trocknen lässt.
DNT Hütte Sitas
Die Sitashytta liegt direkt am Sitasjaure. Es gibt ein Boot, mit dem man auf den See fahren kann. Aber Vorsicht, das Wetter dreht hier schnell und bei Wind besteht die Gefahr abgetrieben zu werden. Da die Sitashütte an einer Straße liegt verirren sich hin und wieder auch Fahrradfahrer und Autos hierhin.
Betten: 8 in drei Hütten laut DNT Homepage
Strom: ja, 12V, in der großen Hütte gibt es eine USB Steckdose
Bezahlung: im Nachgang per Paypal oder Überweisung
Schlüssel: DNT Schlüssel
Weitere Informationen: ut.no (nur norwegisch)
Wir verabschieden uns von unseren deutschen Mitwanderern
Die drei Deutschen, die wir nun mehrfach getroffen haben verabschieden sich gegen Mittag. Sie steigen an dieser Stelle aus, da sie sich dem Weg nicht weiter gewachsen fühlen. Gegen unseren Rat laufen sie in Richtung der Straße in Sør-Skjomdalen. Wir wissen nicht, ob das die richtige Entscheidung war, denn die empfohlene Ausstiegsrichtung ist die nach Fjellbu. Dort soll es auch eine Busverbindung geben.
So schnell findet man neue Mitwanderer
Gegen Nachmittag kommt die dänische Wandererin Kathrin an, die Norwegen der Länge nach durchwandert (Norge på langs). Bereits vor mehreren Wochen startete sie am Nordkapp und läuft nun immer weiter Richtung Süden. Wir erfahren, dass sie in den nächsten Tagen den gleichen Weg wie wir laufen wird, vermutlich aber etwas schneller, da ihr das Essen auszugehen droht.
Abends checken auch wir unsere Vorräte durch und stellen fest, dass wir im Gegensatz zu Kathrin noch genügend Essen übrig haben. Leider ist es nicht genug, um ihr etwas abzugeben. Damit kann es für uns aber morgen mit gutem Gefühl weiter Richtung Paurohytta gehen. Der Weg ist mit 24 Kilometern schon wieder ziemlich lang und flößt mir gehörig Respekt ein. Etwa auf der Hälfte der Strecke liegt jedoch noch die winzige Hütte Baugebua. Wir halten uns offen, dort zu übernachten, falls wir auf dem Weg dorthin bemerken, dass wir es nicht bis Pauro schaffen werden.