Der erste Tag unseres Kungsleden Abenteuers startet mit einer großartigen Überraschung: unser Host Carl-Magnus nimmt uns auf dem Weg zur Arbeit mit zurück nach Luleå und setzt uns mitten in der Innenstadt ab. Leider hat noch kein Geschäft geöffnet, sodass wir wieder kein Gas kaufen können.
Noch ein paar Kalorien zum Frühstück bevor es auf den Kungsleden geht
Mit einem mulmigen Gefühl wegen des fehlenden Brennstoffs suchen wir nach einer geeigneten Gelegenheit zum Frühstücken und werden im Espresso House in Luleå unweit der Busstation fündig: es gibt Karamellkäsekuchen mit einem Chai Latte für Katharina und für mich Blaubeerkuchen und einen Cappuccino. Beim Bezahlen beantwortet der freundliche Schwede hinter der Theke meine Frage, ob ich auch mit Karte bezahlen kann mit einem mitleidigen Lächeln und einer Geste auf das Hinweisschild vor ihm. Dort steht in englischer Sprache: “We are a cash free restaurant”.
Ab Arjeplog stellt unser Bus auch die Post zu
Von der Busstation in Luleå reisen wir weiter nach Jäckvik. Der erste Bus, ein großer Reisebus bringt uns bis nach Arvidsjaur. Dort steigen wir nach Arjeplog um. In den wenigen Minuten Wartezeit sprinte ich schnell in einen kleinen Shop auf der Suche nach Gas: erfolglos. Da das schwedische Bussystem perfekt aufeinander abgestimmt ist, müssen wir beim Umsteigen weder lange warten noch befürchten, den Anschluss zu verpassen. In Arjeplog ist der Bus plötzlich erfreulich klein. Mit uns steigen nur noch Wanderer in den Bus und wir erfahren von einem unserer Mitreisenden, dass es in Jäckvik auf jeden Fall Gas zu kaufen gibt. Wir sind erleichtert!
Unser kleiner Bus fungiert außerdem als Postzusteller hier draußen in der Weite Lapplands. Immer wieder halten wir an Sammelstellen mit mehreren Briefkästen an und unser Busfahrer teilt die Post gewissenhaft aus. Ein zu den Briefkästen gehöriges Haus sehen wir allerdings zu keiner Zeit.
Endlich kommen wir in Jäckvik an: jetzt geht’s auf den Kungsleden!
Endhaltestelle in Jäckvik ist eine kleine Tankstelle. Diese verkauft alles, was das Wandererherz begehrt und tatsächlich gibt es auch am Ende der Saison noch mehr als genug Gas! Mit je einer Gaskartusche im Rucksack machen wir uns gegen 15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg, denn wir wollen noch ein paar Kilometer und vielleicht sogar die erste Ruderpassage hinter uns bringen.
Unterkunft und Einkaufen in Jäckvik
In Jäckvik an der Bushaltestelle gibt es eine Tankstelle, mit einem kleinen Supermarkt, der alles verkauft, was man als Wanderer so braucht.
Da es in Jäckvik keine STF Hütte gibt, muss man sich dort selbst um eine Übernachtung kümmern. Eine feste Unterkunft mit 80 Betten, Dusche und bei Bedarf auch Verpflegung bietet Kyrkans Fjällgård. Hunde sind dort erlaubt.
Mehr Info zur Übernachtung: www.kyrkansfjallgardjakkvik.com
Die ersten Meter auf dem Kungsleden sind landschaftlich noch nicht so spannend und nach etwa anderthalb Stunden stehen wir auch schon am Ufer des Sees mit der ersten Bootspassage. Wir haben sogar Glück, denn an unserer Uferseite sind zwei Boote gut festgemacht. Wir schnappen uns eins davon und rudern die kurze Strecke über den See. Mir gefällt das gar nicht, ich habe eine ausgeprägte Antipathie gegen das Rudern, aber Katharina genießt die kurze Auszeit auf dem See.
Wir finden einen perfekten ersten Campingplatz am See
Wir laufen noch etwas weiter bis zu einem fantastischen Campingplatz direkt am Haugajaure, etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Jäckvik und Vuonatjviken. Bei leichtem Nieselregen bauen wir unsere Zelte auf und flüchten dann zum Kochen direkt in mein Heim. Mit teilweise ausgeknüpften Innenzelt bietet es uns beim Kochen Schutz vor dem Wetter. Das warme Essen tut uns beiden gut, trotzdem kriechen wir bald in unsere kuscheligen Schlafsäcke.