Was soll ich über diese Trekkingtour schreiben? Er war absolut außergewöhnlich und spektakulär, ein wahres Abenteuer und vielleicht einer der schönsten Urlaube, die ich bisher gemacht habe. Wir waren unterwegs auf dem Nordkalottleden von Abisko bis Røysvatn und sind von dort den Gränsleden bis Ritsem gelaufen.
Die Weite der Landschaft lässt sich einfach nicht auf ein Foto bannen
Ich fange mal bei der Landschaft an. Dies war auf jeden Fall die Trekkingtour mit den sensationellsten Aussichten hier oben in Lappland. Wir konnten das Handy permanent zum Fotografieren im Panoramamodus lassen, denn hinter jeder Wegbiegung ergab sich wieder ein wahnsinnig toller Blick. Auf ein Foto mit normalem Bildverhältnis ließ sich diese Weite nicht bannen, es war eigentlich nicht mal möglich, die Stimmung mit dem Handy überhaupt einzufangen.
Diese Trekkingtour hat mich an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gebracht
Dann hat mich diese Trekkingtour aber auch an die Grenzen meiner eigenen Leistungsfähigkeit gebracht. Essen für uns und Hundefutter für Lando für 14 Tage zu tragen ist kein Pappenstiel. Gleichzeitig war die Wegfindung schwieriger als auf unseren bisherigen Touren und die Wege selbst auch schwerer zu begehen. All das endete darin, dass wir deutlich langsamer unterwegs waren. Bei etwa gleicher Tourenlänge wie in den Vorjahren auf dem Kungsleden zwischen Abisko und Vakkotavare sowie von Saltoluokta nach Jäckvik waren wir dadurch länger auf den Beinen. Im Nachhinein wäre es für mich gut gewesen einen Pausentag mehr zu machen. Unsere Tourenplanung hätte dies sogar zugelassen, aber während der Wanderung konnte ich mich nicht so recht darauf einlassen. Diese Erkenntnis nehme ich aber auf jeden Fall fürs nächste Mal mit.
Keine Wolke am Himmel mit Temperaturen über 20° C – und das in Lappland
Absolut außergewöhnlich war auch das Wetter. Bis auf die ersten zwei Tage und den allerletzten Tag schien ausnahmslos und irgendwie auch etwas erbarmungslos die Sonne. Keine Wolke war am Himmel zu erblicken. Das haben wir in Lappland so noch nicht erlebt! Auf unseren bisherigen Trekkingtouren waren wir immer froh, wenn es nicht regnete und haben es als Glück empfunden, wenn mal ein, zwei Tage die Sonne schien. Dieses Jahr kämpften wir dagegen permanent gegen den Sonnenbrand und mussten ausgedehnte Mittagspausen machen, um der stärksten Sonne zu entgehen. Niemals zuvor in meinem Leben hatte ich einen Sonnenbrand auf dem Handrücken… aber ich möchte nicht meckern. Das Wetter war einfach großartig und ich habe mich jeden Morgen wieder darüber gefreut! Gleichzeitig strengt es jedoch enorm an, den ganzen Tag in der prallen Sonne zu laufen.
Die späte Schneeschmelze stellt uns vor Herausforderungen
Zu Guter Letzt war es ein großes Abenteuer durch die von der späten Schneeschmelze angeschwollenen Flüsse zu waten. Meine Furterfahrung begrenzte sich bis dahin auf eine Durchquerung des Neckars an einer seichten Stelle bei der Neckarburg. Dort gab es weder nennenswert Strömung, noch war das Wasser tiefer als bis zu meinen Waden. Wir hatten vor dieser Trekkingtour einfach nicht erwartet, dass es durch so viele Flüsse gehen würde, dass wir eigentlich ständig mit nassen Füßen wandern mussten.
Die Lektion des Urlaubs: loslassen und jeden Tag nehmen wie er kommt
Mental fand ich gerade in den ersten Tagen die Unsicherheit total anstrengend. Morgens wussten wir nicht, ob wir den Weg schaffen würden. Zu viele Faktoren wie die Beschaffenheit der Brücken, Schwimmstellen für Lando und Furtstellen, die nicht in der Karte verzeichnet waren lagen jeden Tag vor uns auf dem Weg. Mit den Tagen lernte ich jedoch besser damit umzugehen und den geplanten Weg nicht als den einzigen zu sehen. Ich empfand es dabei als nicht so einfach die lang geplante Strecke loszulassen und Alternativen zu sehen. Jede gemeisterte Furt, Brücke oder anders schwierige Stelle gaben mir jedoch Selbstbewusstsein und abends verspürte ich eine tiefe Zufriedenheit und Stolz über die Leistung die wir an jedem einzelnen Tag erbracht haben!
Die Etappen unserer Trekkingtour auf dem Nordkalottleden und dem Gränsleden
Über folgende Links (kommen nach und nach) gelangst du zu den Beschreibungen der einzelnen Tage:
Auf kleinen Pfaden
Tag 1: Anreise, Abisko – Zeltplatz am Kårsajåkka
Tag 2: Zeltplatz am Kårsajåkka – Zeltplatz am Hoiganjohka
Tag 3: Zeltplatz am Hoiganjohka – Unna Allakas
Tag 4: Unna Allakas – Cunojávrihytta
Tag 5: Cunojávrihytta – Cáihnavággihytta
Tag 6: Cáihnavággihytta – Zeltplatz hinter dem Staudamm
Nordkalottleden
Tag 7: Zeltplatz hinter dem Staudamm – Sitashytta
Tag 8: Ruhetag in Sitas
Tag 9: Sitashytta – Paurohytta
Tag 10: Paurohytta – Zeltplatz Skuogejávrre
Tag 11: Zeltplatz Skuogejávrre – Røysvatn
Gränsleden
Tag 12: Røysvatn – Gálavárddo Schutzhütte
Tag 13: Gálavárddo Schutzhütte – Zeltplatz am Sievgok
Tag 14: Zeltplatz am Sievgok – Ritsem