Am nächsten Morgen frühstücken wir bei bestem Wetter mit wahnsinnig schöner Aussicht über den Haugajaure. Ein altes Boot liegt vergessen direkt neben dem Weg und trägt zur malerischen Kulisse auf dem Kungsleden bei. Während wir so da sitzen, wird mir bewusst, dass mich die Weite Lapplands auf ein Neues in kürzester Zeit entschleunigt und in den Moment versetzt. Dafür liebe ich diese Urlaube einfach so sehr!

Die Rentiere begleiten uns entlang des Kungsledens
Gegen 10:30 Uhr machen wir uns auf den Weg mit dem See Riebnes als erstes Ziel. Nach einigen Metern queren wir einen Bach, an dem wir erstmal unsere Wasservorräte auffüllen. Es ist schon ein riesiger Luxus, dass man das Wasser hier auf dem Kungsleden einfach überall ohne Bedenken trinken kann! Nicht viel später sichten wir die ersten Rentiere. Sie sind sehr wenig scheu und trauen sich trotz Lando ziemlich nah an uns heran. Irgendwann bekommt dann eins der Tiere aber doch Angst, woraufhin die ganze Herde plötzlich völlig panisch flüchtet.

Zunächst wandern wir bei schönstem Sonnenschein Richtung Nordosten immer parallel zum Ufer des Savdalluokta, den wir immer wieder mal zwischen den Bäumen erspähen können. Der Weg führt uns durch lichten Wald ziemlich direkt zum Aufstieg durch einen Sattel zwischen dem Riebnesgájsse (1137 m) und dem Vállåjvve (884 m). Hier wird es zum ersten Mal ein bisschen anstrengend. Auch wenn der Aufstieg nur 230 Höhenmeter beträgt, machen sich die zu Beginn noch recht schweren Rucksäcke jetzt bemerkbar.
Oben angekommen entpuppt sich der Sattel als eine kleine und baumfreie Hochebene. Wir werden mit einem großartigen Blick über den Riebnes belohnt und können am anderen Ufer auch schon unser Tagesziel erahnen: das kleine Dorf Vuonatjviken in dem zwei samische Familien leben.

Doch zunächst müssen wir dafür wieder absteigen. Der Riebnes liegt auf etwa 510 m und wir müssen fast wieder zurück auf unsere Ausganghöhe vor dem Anstieg. Dieser ist ähnlich lang wie der Aufstieg und endet direkt am Seeufer. Hier finden wir ein paar Hütten vor. Sie sind jedoch verlassen und verschlossen.
Am Seeufer angekommen warten wir lange auf das Boot
Bootspassage Riebnes
Das Boot über den Riebnes sollte man am besten vorbestellen. In Jäckvik am Einstieg es Kungsleden hängt ein Schild mit der Telefonnummer. Es lohnt sich vor dem Einstieg in den Kungsleden dort anzurufen.
Kosten Überfahrt (2018): 350 SEK, Bargeld oder Karte
Kontakt: Jan Johansson +46 730 358 673, Eva Johansson +46 706 968 045
Um vom Seeufer des Riebnes nach Vuonatjviken zu gelangen, wo der Kungsleden weitergeht, muss man den Boottransfer buchen, der von einer samischen Familie in Vuonatjviken betrieben wird. Irgendwo stand, dass man das Boot vorbestellen soll, man hat aber auch am Strand des Riebnes Handyempfang und kann von dort bei der Familie anrufen. Wir haben uns dazu entschlossen direkt vom Ufer aus anzurufen. Am Telefon erfahren wir jedoch, dass hinter uns noch eine Gruppe unterwegs sein sollte, die das Boot vorbestellt hat. Der Bootsführer wird uns daher erst um 18 Uhr abholen. Wir haben bis dahin noch vier Stunden Zwangspause, die wir uns mit einem Gang durch die kleine Siedlung, dem Pflücken von Heidelbeeren und einem kleinem Nickerchen in der wärmenden Sonne vertreiben.

Auf gehts nach Vuonatjviken
Wir werden wach, als die Sonne tiefer steht und uns kalt wird, so ganz ohne Bewegung. Von der angekündigten Gruppe fehlt weiterhin jede Spur. Schließlich atmen wir auf, als wir das Boot in einiger Entfernung wahrnehmen und stellen erfreut fest, dass es eine geschlossene und eine beheizte Kajüte hat. Mittlerweile ist uns richtig kalt geworden und wir haben beide eine dicke Jacke an. Die Gruppe taucht an diesem Tag nicht mehr auf, sodass wir die Überfahrt alleine antreten. Es ist schon nach 19 Uhr als wir schließlich Vuonatjviken erreichen und da wir immer noch völlig durchgefroren sind, können wir der Verlockung nicht standhalten eine kleine Hütte zu mieten und noch einmal eine echte, warme Dusche zu genießen!
Übernachtung und Einkaufen in Vuonatjviken
Die samische Familie (Jan und Eva Johansson), die in Vuonatjviken wohnt, betreibt außer dem Bootstransfer einen kleinen Shop und bietet Übernachtungsmöglichkeiten an. Bargeldloses Bezahlen, auch für die Bootsfahrt, ist möglich.
Kosten Übernachtung (2018): 400 SEK
Zeltplatz am Haugajaure
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Tag 2: Haugajaure - Vuonatjviken
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Unterkunft in Vuonatjviken
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